Nicht jede Braut möchte in schneeweiß heiraten und ursprünglich waren Brautkleider auch alles andere als unschuldig weiß. Der Trend zum hellen Brautkleid ist längst überholt und immer mehr Kleider in Farbvarianten werden beliebter.
Ein Trend sind Brautkleider im Gothic Style. Also Brautkleider mit viel dunkler Farbe, am besten in schwarz. Aber sind schwarze Brautkleider einer Erfindung der Gothic Szene?
Seit der Antike hat sich die Brautmode stark gewandelt. Vor über 2000 Jahren trug die Frau eine festliche Tunika. Um das Gewand zu schmücken, wurde es mit Gürteln und viel Schmuck aufgewertet. Im Mittelalter trug, wer wenig Geld hatte wie arme Bauern und Handwerker, einfach sein Sonntagsgewand, das meist schwarz war. In reicheren Kreisen sah man das Brautkleid als Statussymbol an und so wurde viel Geld in Stoff und Ausstattung investiert. Goldbrokat, Samt, Seide und edle Stickereien mit Halbedelsteinen waren Usus. Die Farbgebung war nicht einheitlich. Der Adel heiratete in Blau, Grün oder Rot.
Im 16. Jahrhundert bekam das schwarze Brautkleid dann einen hohen Stellenwert. Es waren bodenlange, schwarze Hochzeitskleider sehr beliebt, durch den Einfluss des spanischen Königshauses, das streng katholisch war. In jeder Schicht heiratete die Braut damals in Schwarz. Die Farbe stand nicht nur für Frömmigkeit, sondern war auch praktisch: Schwarze Brautkleider sind leichter zu reinigen als helle und sie konnten noch zu verschiedenen Anlässen getragen werden.
Erst im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Brauch ein weißes Brautkleid zu tragen. Vor allem im gehobenen Bürgertum wurde es üblich dieses Kleid nur einmal zu tragen. So wurde es zum Symbol reicher Familien. Außerdem steht die Farbe weiß für Jungfräulichkeit, Reinheit und Unschuld was in dieser Zeit wichtige Kriterien für die Brautwahl waren.